Klosterweine begeistern die Besucher in der Notkirche

Bei der traditionellen Weinprobe des Fördervereins Domkirche Lampertheim e.V. konnte Vorsitzender Herbert Eichenauer am Freitag, 12. August 2022, 90 Besucher in der Notkirche begrüßen. Nachdem coronabedingt weder im Jahr 2020 noch 2021 diese beliebte Veranstaltung durchgeführt werden konnte, hatte der Förderverein unter dem Motto „Klosterweine“ seine Gäste eingeladen. Eichenauer ging in seiner Begrüßung zunächst auf das Wort „Wein“ ein, das in der Bibel zu den meistgenannten Wörtern gehört. Wein gilt als Gabe des Schöpfers und ist ein Symbol der Gemeinschaft, der Lebensfreude und der Nähe Gottes, so der Vorsitzende. Mit folgendem Zitat von Demosthenes, einem bedeutenden griechischen Redner und Staatsmann, eröffnete der Vorsitzende die diesjährige Weinprobe: „Der eine trinkt Wein, der andere Wasser – es kann nicht sein, dass beide das gleiche denken.“

Im Mittelpunkt des Geschehens stand dann der Moderator des Abends, Weinkenner Karl Hans Geil. Dem ehemaligen Dekan gelang es, wie in den Vorjahren, mit sehr viel Sachverstand und hoher Fachkompetenz die einzelnen Weine vorzustellen und die wesentlichen Merkmale des jeweiligen Rebensaftes herauszustellen. Geil ging dabei nicht nur auf die Qualität der Weine ein, sondern schilderte auch eindrucksvoll deren Herkunft. Insgesamt acht Probeweine standen auf dem Programm, die allesamt aus aktiven Klöstern stammten. Vier Rebsorten kamen aus dem Klosterweingut Jakobsberg in Ockenheim, jeweils ein Probewein aus dem Kloster Pforta (Saale/Unstrut) und dem Kloster Eberbach im Rheingau sowie zwei Rotweine aus der Benediktinerabtei St. Hildegard bei Rüdesheim. In seiner Würdigung der einzelnen Weine ging es dem Moderator nicht nur um die einzelnen Rebsorten, sondern auch um die Klöster selbst, deren Entstehung sowie die Bedeutung der verschiedenen Klöster für den Weinanbau und -kultivierung.

Mit einem Serenissima Benediktiner Secco aus dem Klosterweingut Jakobsberg startete die Probenfolge. Dem folgte ein Riesling „Magnificus“ aus dem gleichen Weingut. Der anschließende Bacchus trocken aus dem Weinanbaugebiet Saale/Unstrut war sehr gut geeignet, das anschließende gemeinsame Abendessen einzuleiten.

Mit einer Vielfalt an sommerlichen Salaten, verschiedenen Schweine- und Rinderbraten, darunter die eigens kreierten „Schweinebraten à la Rudolf“ und „Lukasbraten“ mit jeweiligen Beilagen sorgte das Ehepaar Speicher für eine ausgezeichnete Grundlage zur Fortsetzung der Weinprobe. Es folgten immerhin noch fünf weitere Weine.

Die vierte Probe kam aus dem Kloster Eberbach. Der Riesling Cistercium Alte Reben 10 Jahre Edition bestach durch ein feines Bukett, während der folgende Riesling halbtrocken aus der Benediktinerabteil St. Hildegard ein Kontrast zum Vorgänger bot. Mit dem anschließenden Spätburgunder Weißherbst aus dem gleichen Kloster wurde den sommerlichen Temperaturen in vollem Umfang Rechnung getragen. Ausgezeichnet gekühlt passte dieser Rebensaft hervorragend in das Sortiment und entsprach genau den Vorstellungen der Besucher. Mit zwei Rotweinen aus der Anbauregion Nahe, gekeltert im Klosterweingut Jakobsberg, fand die Veranstaltung ihren krönenden Abschluss. Ein blauer Spätburgunder und ein Regent, beides Spätlesen verwöhnten die Gaumen der Gäste.

Ein reichhaltiges Kuchenbuffet, abermals gestiftet von Vereinsmitglied Irmgard Allgeier, begeisterte auch in diesem Jahr die Besucher. Die Veranstaltung war damit längst nicht beendet, denn viele Besucher blieben noch lange in der Notkirche und genossen die gemütliche Atmosphäre. Zu dieser hatte auch maßgeblich Vorstandsmitglied Silke Schuster beigetragen, die mit einer wunderschönen Tischdekoration und -illumination aufwartete.

Zum Schluss des Abends dankte Herbert Eichenauer zunächst dem Moderator Karl Hans Geil, dem es zum wiederholten Male in unnachahmlicher Weise gelungen war, die verschiedenen Weine zu präsentieren und dem Publikum den Weingenuß zu offerieren. Dafür erhielt der Moderator nicht nur ein Weinpräsent, sondern auch den Applaus des überwiegend sachkundigen Publikums.

Der Vorsitzende dankte aber auch seinen Vorstandskolleginnen und -kollegen sowie dem gesamten Helferteam für sein ehrenamtliches Engagement. Er lobte den selbstlosen Einsatz seiner Mannschaft und würdigte zudem die hervorragende und sehr harmonische Teamleistung.

Der Reinerlös dieser Weinprobe wird erneut vollumfänglich für die Vleugels-Orgel Verwendung finden. Zwei Register und der Zimbelstern müssen noch finanziert werden, damit die „große Blaue“ im nächsten Jahr ihr 18jähriges Bestehen und damit die „Volljährigkeit“ in gebührender Weise feiern kann.