Das Gemeindezentrum der evangelischen Lukasgemeinde

In der Nacht vom 15. auf den 16. Mai 1944 im Zweiten Weltkrieg die Domkirche und andere kirchliche Gebäude bei einem Fliegerangriff zerstört. Die Zerstörung des Gotteshauses war ein Schockerlebnis für die ganze Gemeinde, eine Katastrophe. Die Katholische Kirchengemeinde mit ihrem Geistlichen Herrn Pfarrer Schäfer haben freundlicherweise sofort der Evangelischen Kirchengemeinde in ihrer Notlage Gastrecht in der St. Andreas-Kirche gewährt. Schon bald wurde eine Kirchbauverein gegründet mit dem Ziel, eine Übergangslösung zu finden. Viele fleißige Helfer und Helferinnen bauten mit den knappen finanziellen Mitteln die große Scheune des Kinderheimes in der Römerstraße zu einer Notkirche um.

Am Sonntag Exaudi, am 18. Mai 1947, wurde die Notkirche eingeweiht. Von da an war sie das gottesdienstliche Zentrum der Gemeinde. Nach der Wiedereinweihung der Domkirche im Oktober 1956 spielte die Notkirche nicht mehr diese zentrale Rolle im Gemeindeleben. Aber nach dem erfolgtem Umbau ist sie heute der große und repräsentative Gemeinderaum, in der viele Gemeindeveranstaltungen und auch private Festlichkeiten stattfinden. Viele kennen sie als Veranstaltungsort für die Laienspiele der Volksbühne. Entstanden in der Zeit der Not und doch als Notlösung gedacht, trägt sie bis heute ihren Namen zu recht. Sie erinnert die nachfolgenden Generationen daran, dem Frieden zu dienen.