Liebe Lukas-Gemeinde, liebe Lampertheimerinnen und Lampertheimer,
ich bin Mirjam Daume-Wolff, die neue Vikarin in Ihrer schönen Lukasgemeinde. Das bedeutet, dass ich in den nächsten zwei Jahren Pfarrerin Sabine Sauerwein begleiten werde und mich zur Pfarrerin ausbilden lasse.
Ich freue mich sehr darüber, meine Ausbildung in der schönen Domkirche von Lampertheim verbringen zu dürfen, und spüre schon jetzt die enge Verbundenheit der Gemeinde mit ihrer Kirche. Dass die Lampertheimer Lukasgemeinde für mich als Ausbildungsort ausgesucht wurde, freut mich auch deshalb, weil ich über das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte promoviert habe.
Während der Zeit meiner Ausbildung werde ich viel Zeit in Lampertheim verbringen, aber auch einige Wochen an der Grundschule und in Herborn sein, wo sich das Ausbildungsseminar für Vikar*innen befindet.
Ich bin 35 Jahre alt und wohne mit meinem Mann und meinem 3-jährigen Sohn in Heidelberg, wo ich studiert und promoviert habe. Wir werden aus familiären Gründen dort wohnen bleiben. Dennoch werde ich regelmäßig in Lampertheim sein und freue mich schon jetzt auf viele Begegnungen mit Ihnen, sobald dies – hoffentlich bald – wieder möglich ist.
Vor meiner Zeit in der Lukasgemeinde habe ich in Heidelberg und Jerusalem Theologie, Jüdische Studien, Germanistik und Hebräisch studiert, anschließend in Heidelberg im Fachbereich Neues Testament promoviert und einige Jahre an der Uni Gießen als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet. Ursprünglich habe ich auf Gymnasiallehramt studiert, jedoch schon früh im Studium gemerkt, dass es mich zur Volltheologie und ihren glaubenspraktischen Bereichen hinzieht. Dass das Pfarramt Schule, Gottesdienst und die Arbeit mit verschiedenen Menschen von klein bis groß vereint, war für mich ein wesentlicher Grund, weshalb ich beschloss, mich nach Abschluss meiner Promotion in der EKHN für das Vikariat zu bewerben.
Die Arbeit mit Jugendlichen und Kindern liegt mir trotz des Wechsels ins Pfarramt sehr am Herzen, und ich freue mich auf die Zeit an der Schule, im Konfiunterricht und an den Kindersamstagen. Ich hoffe daher stark, dass bald wieder echte Begegnungen mit euch jungen Menschen stattfinden können.
Wenn Sie noch mehr über mich erfahren möchten, erzähle ich hier an dieser Stelle gerne noch darüber, was mich geprägt hat und welche Themen mich aktuell beschäftigen:
Über das Studium in Heidelberg hinaus, hat mich meine Zeit in Jerusalem sehr geprägt. Einmal für längere Zeit in Israel als Teil einer christlichen Minderheit und als Deutsche leben zu dürfen war für mich eine wichtige Erfahrung. Dort ist mir viel Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit begegnet. Glaube und Theologie stehen für mich im Lichte jüdischer Tradition und sind meines Erachtens nur im respektvollen Umgang mit dieser zu verstehen. Der jüdisch-christliche Dialog ist für mich daher elementarer Bestandteil meines Nachdenkens über theologische Inhalte und darüber hinaus.
Damit verbunden, beschäftigt mich die Frage, wie gesellschaftliche und religiöse Vielfalt im respektvollen Umgang miteinander gelebt und wie Begegnungen auf Augenhöhe geschaffen werden können. Aufgewachsen in der Nähe von Hanau, wo ich in meiner Jugend viel Zeit verbracht habe, hat mich die rassistisch motivierte Ermordung von neun jungen Menschen im vergangenen Jahr tief erschüttert. Und so denke ich viel darüber nach, wie Rassismus und Diskriminierung entgegengewirkt werden kann und welche Rolle dabei die Kirche spielen kann und sollte.
Aktuell beobachte ich aufmerksam, wie unsere Kirche besonders in diesen schwierigen Zeiten den immer größer werdenden Mitgliederschwund in den Blick nimmt und konstruktiv damit umzugehen lernt und denke viel darüber nach, wie ich als zukünftige Pfarrerin meinen Teil dazu beitragen kann, dass Kirche wieder mehr Menschen erreicht.
Ich bin sehr gespannt auf Ihre Themen und Interessen und freue mich auf die Gespräche mit Ihnen und darauf Sie kennenzulernen.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien von Herzen alles Gute! Bleiben Sie gesund.
Herzliche Grüße und bis hoffentlich bald
Ihre Vikarin Mirjam Daume-Wolff