Willkommen zum Rückblick auf unsere erste online Church Night mit dem Thema „Please hold the line – Meine Standleitung zu Freunden, Familie und Gott“.

Hier können Sie das Protokoll unserer Church Night finden, wie wir sie am 6.11.2020 um 18:30 Uhr gefeiert haben. Für singbegeisterte Menschen haben wir Liedvorschläge eingefügt, welche wir ebenfalls nutzten.

 

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes.
Im Namen der Liebe,
die uns trägt.
Im Namen der Hoffnung,
die in allem Leid lebendig bleibt.
Und im Namen der Kraft,
die uns immer wieder nahe sein will,
die uns anrührt
und uns stärkt.

Amen

Die von uns ausgewählte Bibelstelle steht im ersten Petrusbrief im fünften Kapitel in den Versen eins bis sieben. Wir haben uns für die Fassung der Gute Nachricht Bibel entschieden (https://www.bibleserver.com/GNB.LUT/1.Petrus5):

1 Ich wende mich nun an die Ältesten unter euch. Ich bin selbst Ältester der Gemeinde,[1] und ich habe teil an den Leiden von Christus wie an seiner Herrlichkeit, die bald offenbar werden wird. Deshalb ermahne ich euch:
2 Leitet die Gemeinde, die Herde Gottes, die euch anvertraut ist, als rechte Hirten! Kümmert euch um sie, nicht weil es eure Pflicht ist, sondern aus innerem Antrieb, so wie es Gott gefällt. Tut es nicht, um euch zu bereichern, sondern aus Hingabe.
3 In eurem Verantwortungsbereich führt euch nicht als Herren auf, sondern gebt euren Gemeinden ein Vorbild.
4 Dann werdet ihr, wenn der oberste Hirt kommt, den Siegeskranz erhalten, der nie verwelkt.
5 Euch Jüngeren aber sage ich: Ordnet euch den Ältesten unter! Überhaupt müsst ihr – das sage ich allen – im Umgang miteinander jede Überheblichkeit ablegen. Ihr wisst doch: »Gott widersetzt sich den Überheblichen, aber denen, die gering von sich denken, wendet er seine Liebe zu.«
6 Beugt euch also unter Gottes starke Hand, damit er euch erhöhen kann, wenn die Zeit gekommen ist.
7 Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.

Lied: Möge die Straße uns zusammenführen (Markus Pytlik, zu finden im EG+ 37]

Glaubensbekenntnis

Offener Teil

Please hold the line – Meine Standleitung zu Freunden, Familie und Gott

Was hat es damit auf sich? Ihr kennt es bestimmt, wenn ihr zum Beispiel beim Arzt anrufen wollt, um einen Termin auszumachen und am anderen Ende der Leitung kommt: Bitte bleiben Sie in der Leitung.

Doch was hat das nun mit der Kirche oder mit jedem einzelnen von uns zu tun? Dazu möchte ich euch erklären, wie so eine Church Night entsteht. Zunächst haben wir die Rahmenbedingungen festgelegt. Also das Datum und die Uhrzeit. Dann ging es um die Themenfindung. Dabei kamen uns viele aktuelle Themen wie Mobbing oder falsche Selbstwahrnehmung und und und.

Dann kam Corona. Wir mussten unsere Treffen einstellen und erstmal überlegen, was jetzt? Also haben wir umdisponiert. Die Treffen erstmal über Zoom stattfinden lassen. Auf keinen Fall wollten wir den Kontakt abbrechen lassen und alle Projekte absagen. Also beschlossen wir die Church Night digital zu feiern.

Mit unserem Thema möchten wir auf die oben erwähnte Situation anspielen. Please Hold the Line. Bitte bleiben Sie in der Leitung. Umgangssprachlich. Warte kurz, wir sind gleich für dich da.

Aber wie können wir jetzt die Leitung zu Freunden halten? Verlieren wir uns aus den Augen? Sind wir noch befreundet? Wie kann ich es aushalten so lange nichts mit meinen Freunden zu unternehmen?

Fragen, die wir uns alle stellen. Aber es geht nicht nur dir so. Deinen Freunden wird es genauso gehen. Deswegen habe ich mich bei den Teamern mal umgehört und gefragt, was sie machen, damit sie ihre Freude nicht mehr so vermissen.

Am häufigsten wurde dabei Telefonieren und Schreiben genannt. Aber auch Spieleabenden über Zoom oder einer Filmparty, bei der alle gleichzeitig den gleichen Film anmachen und zwischendurch den Ton des Handys anmachen, um darüber zu reden.

Diese Zeit ist schwer und speziell. Aber es ist auch eine Zeit, um kreativ zu werden. Zeit, die man mit sich selbst verbringt und vielleicht wird einem auch bewusst, wer die wahren Freunde sind, mit denen man Stundenlang telefonieren kann, auch wenn man nichts mehr zu sagen hat.

Das Thema „please hold the Line“ soll all das Repräsentieren, worauf wir dieses Jahr verzichten mussten. Aber es soll auch dazu einladen, nicht aufzugeben und nicht aufzulegen.

Please hold the line- Eine Standleitung zur Familie

Spätestens seit dem 15.3. hat für viele von uns der Begriff Familie an Bedeutung gewonnen. Während des ersten Lockdowns in der Osterzeit wurde wohl bei vielen Familien ein nicht ganz traditionelles Fest gefeiert. In vielen Fällen war es wahrscheinlich auf Grund der Kontaktbeschränkungen in einer kleineren Runde.

Da die Kontaktbeschränkungen auch weitere Wochen andauern sollte kam ein neues Familiengefühl auf. Brettspielen kam eine kleine Revolution zu oder Familien schauten abends gemeinsam einen Film.

Familie bedeutet für mich vor allem Zusammenhalt und es freute mich zu sehen, dass gerade wir jungen Menschen erkannt haben, wie wichtig es ist für unsere Großeltern da zu sein. Manche gingen für ihre Großeltern einkaufen, andere lösten bei ihnen die digitale Revolution aus und so konnten zunehmend auch neue Gesprächsarten in die Familien aufgenommen werden. Manchmal ist es halt doch schön nicht nur die vertraute Stimme zu hören, sondern vielleicht auch das Lachen per Video sehen zu können.

Wenn ich jetzt auf die kommenden Monate schaue hoffe ich, dass wir genau so eine Energie an den Tag legen, um ein wahrscheinlich besonders ausgewöhnliches Weihnachten mit unseren Familien erleben zu können.

Vielleicht hat die Pandemie ja doch auch etwas Positives hervorgebracht, da wir in unseren Familien ein Stück näher zusammengerückt sind.

Also bitte, haltet an der Standleitung zu eurer Familie fest.

Please hold the Line – Eine Standleitung zu Gott

Sorgen machen wir uns ständig, gerade in diesen unsicheren Zeiten. Sorgen um die Großeltern oder um andere Menschen mit Vorerkrankungen in der Familie und im Freundeskreis. Sorgen um die eigene Gesundheit. Aber auch ganz alltägliche Sorgen begleiten uns in diesen Tagen besonders. Die Zahlen steigen wieder. Was wird jetzt aus der Schule? Aus der Uni? Aus den Treffen mit Freunden? Müssen wir vielleicht bald wieder allein zuhause lernen? Und was wird aus den Klausuren, die man ja trotzdem irgendwie schreiben muss? Schaffe ich dieses Jahr eine gute Note in Mathe, Deutsch oder Geschichte? Ich denke, das sind Fragen, die sich Viele im Moment stellen.

Gerade jetzt, wo das öffentliche und private Leben wieder stark eingeschränkt ist, kann man sich schon mal mit seinen Sorgen allein gelassen fühlen. In diesem Kontext ist der Vers von Petrus heute besonders aktuell: „Alle eure Sorgen werft auf [Gott], denn er sorgt für euch“.

Was will uns Petrus damit sagen? Die einfachste Interpretation wäre natürlich, dass wir uns um gar nichts mehr selbst kümmern müssen. Wir lehnen uns entspannt zurück, während Gott all unsere Probleme löst. Wer hätte das nicht gerne? Sich in großer Runde mit den Freunden treffen, anstatt allein zuhause herumzusitzen. Den ganzen Tag lesen oder – heute vielleicht realistischer -Videospiele spielen, anstatt für die Schule zu lernen. Entspannt und sorglos den Urlaub genießen. Gott wird den Rest schon irgendwie richten.
Aber ich denke nicht, dass es so funktioniert.

Liest man weiter, so fährt Petrus fort: „Seid wachsam und nüchtern“. Das klingt nicht nach entspannt auf der Couch liegen und Serien schauen.
Wie genau sorgt Gott nun also für uns?
Ich denke, es geht darum, dass Gott uns, gerade auch in sorgenvollen Zeiten wie diesen, nahe ist. Dass wir ihm nicht egal sind. Gott hört uns zu, wenn wir mit unseren Sorgen und Ängsten zu ihm kommen. Unsere Sorgen auf ihn werfen, wie Petrus es schreibt. Er hilft uns, unsere Ängste zu überwinden, um so selbst „wachsam und nüchtern“ an unsere Probleme heranzugehen. Das bedeutet nicht, dass sofort alles gut wird. Aber es bedeutet, dass wir – auch im Lockdown – mit unseren Sorgen nicht allein sind. Dass jemand da ist, der uns zuhört, der uns auffängt und der einen Teil unserer Last für uns trägt. Jemand, der zwar nicht all unsere Probleme für uns löst, der uns aber hilft, selbst Lösungen zu finden.

Ich finde das in diesen Tagen eine außerordentlich tröstende Botschaft.

Mitmach-Aktion

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, und vervollständigen Sie folgende zwei Sätze für sich.

Symbol Feder: Während der Pandemie hat mir das Leben erleichtert…

Symbol Stein: Während der Pandemie hat mir das Leben erschwert…

Lied: Da berühren sich Himmel und Erde (Thomas Laubach 1989, zu finden in EG+ 75)

Fürbitten

  1. Lieber Gott, wir bitten dich für uns, dass wir die Zeit bis wir unsere Freunde wieder treffen dürfen, gut überstehen.
  2. Lieber Gott, wir bitten dich, dass unsere Eltern wieder arbeiten und die Kinder normal zur Schule gehen können.
  3. Wir bitten dich für alle diejenigen, die gerade krank sind, dass sie gesund werden.
  4. Wir bitten für alle, die einsam sind, schenke ihnen Hoffnung auf bessere Zeiten.
  5. Wir bitten dich, schenke uns Zusammenhalt, um auch diese Zeit gemeinsam zu überstehen.
  6. Lieber Gott, wir schätzen uns glücklich ein solch gutes Gesundheitssystem zu haben und bitten dich deshalb für alle Menschen auf dieser Welt, die dieses Privileg nicht haben, dass sie diese Krise gut überstehen mögen.

Lied: Bless the Lord (Jacques Berthier, zu finden in EG+ 98)

Vaterunser

Lied: Komm Herr segne uns (Dieter Trautwein 1978, zu finden in EG 170)

Segen

Seid mutig uns stark!
Habt keine Angst, und lasst euch nicht einschüchtern!
Der Herr, euer Gott, geht mit euch.
Er hält immer zu euch und lässt euch nicht im Stich!
5. Buch Mose 31,6. –

Zum Schluss wollen wir uns bei allen Zuschauern bedanken, die uns am 6.11.2020 unterstütz haben. Außerdem geht ein weiterer Dank an Herr Jochum, der uns einen Großteil des Konfi-Kits gespendet hat.

Zum Abschied ein letztes Lied:

Aufstehn, aufeinander zugehn (Clemens Bittlinger zu finden in EG+ 130)

Vorlage Hand mit Feder / Stein:
Feder und Stein